Schottens Stadtteile

Schotten besteht, neben der Stadt selbst, noch aus 14 weiteren Stadtteilen, die abseits der Kernstadt einiges zu bieten haben. Wir stellen Ihnen hier die 14 Stadtteile genauer vor.

Wenn Sie die schöne Landschaft in der Großgemeinde Schotten erwandern möchten, bietet sich eine Vielzahl von Wanderwegen an. Unter andem auch die ausgeschilderte Rundwanderwege, die jeweils in den einzelnen Stadtteilen starten und enden. In jedem Stadtteil steht eine Informationstafel mit den entsprechenden Hinweisen über Länge, Schwierigkeitsgrad, Besonderheiten und Einkehrmöglichkeiten.

Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Tourist-Information Schotten sowie im Informationszentrum Hoherodskopf.

Betzenrod, ein kleines Dorf am Südwesthang des Vogelsberges, dürfte zwischen 800 und 1300 n. Chr. gegründet worden sein. Nach geschichtlichen Gesichtspunkten sind in diesem Zeitraum Siedler aus dem Wetteraugebiet nach Norden gezogen und haben sich am Süd- und Südwestabhang des Vogelsberges niedergelassen. Das Dorf erscheint im Jahre 1379 unter dem Namen "Betzenrode" und 1466 als "Benzinrode".

Das Dorf hat heute ca. 550 Einwohner, einen schön angelegten Kinderspielplatz und durch die Lage am Hang zeigt sich bei guter Fernsicht der Blick bis zur Frankfurter Skyline. Auf den Feldwegen rund um das Dorf mit den drei markanten Windrädern, lässt sich die Landschaft mit Wiesen, Weiden und Wäldern besonders gut genießen.
 

Breungeshain liegt unmittelbar am Fuße des Hoherodskopfs, dem zweithöchsten Berg der Region Vogelsberg. Auf drei Seiten ist es von dessen höchsten Erhebungen umgeben. In nördlicher Richtung vom Gackerstein (663 m), im Nordosten vom Taufstein (773 m) und vom Hoherodskopf (764 m), sowie im Süden vom Bilstein (666 m). Ebenfalls im Nordosten liegt die Breungeshainer Heide, das Hochmoor, die Niddaquelle, das Geotop Geiselstein (720 m) und die Goldwiese.

Am 25. März 1067 wurde die Breungeshainer Kirche (heute nicht mehr vorhanden) vom Erzbischof Siegfried von Mainz zur Mutterkirche erhoben. Damals war es noch als "Bruningeshacho" bekannt, was soviel bedeutet wie Hain, Gehege oder Gehöft des Bruno bzw. Bruning. Den Überlieferungen nach, soll „Bruno“ bzw. „Bruning“ die hiesige Gegend so schön gefunden haben, dass er beschloss, sich auf Dauer hier niederzulassen. Das muss um das Jahr 900 n. Chr. gewesen sein. Seit dieser Zeit hat sich natürlich vieles verändert und Herr „Bruno“/„Bruning“ würde sein Bruningeshacho heute wohl kaum wiedererkennen.

Breungeshain hat heute ca. 380 Einwohner. Sehenswert ist vor allem die kleine, barocke Fachwerkkirche, die der Zimmermeister Hans Georg Haubruch in den Jahren 1708 bis 1715 erbaut hat. Der Turm an der Westseite wurde im Oktober 1953 eingeweiht. Besonders Augenmerk gilt hier dem Wappen des damaligen Landesherren, dem Landgrafen Ernst Ludwig (1678 bis 1739) über dem alten Eingangsportal.
 

Schon seit über 1000 Jahren gibt es dieses schöne Dorf. Aus „Borchartesrode“ wurde im Jahr 1311 „Burckartz“ und schließlich das heutige Burkhards. Insgesamt leben hier ca. 450 Einwohner. Hier kann man im Grünen entspannen, auf der Bonifatiusroute wandern oder Rad fahren. Der Vulkan-Express hält an der Bushaltestelle in Burkhards. So können Sie mitsamt Fahrrad bis zum Hoherodskopf fahren und auf dem Vulkanradweg den Vogelsberg und die Wetterau erkunden. Das wissen auch viele Besucher zu schätzen, die in den zahlreichen Ferienwohnungen, Ferien- und Gasthäusern ihren Urlaub verbringen. Die beiden Gaststätten „Gasthaus zum Niddertal“ und das Landgasthaus „Zur Birke“ begrüßen Sie gerne.

Wer in und rund um Burkhards wandert, findet nicht nur gutes Essen und herrliche Natur, sondern kann beispielsweise auch die „Stumpe Kirch“, eine alte Kirchenruine mit langjähriger und rätselhafter Geschichte besichtigen oder über die uralte Nidderbrücke laufen, die im Juli 754 den Übergang des Leichnams des heiligen Bonifatius zum anderen Nidderufer ermöglichte.

Anschaulich ist auch die heutige Kirche in der Dorfmitte. Sie wurde 1755 eingeweiht. Erinnerungsstücke an die erste Burkhardser Dorfkirche vom Kirchberg sind die schöne Barockkanzel, eine Glocke und der „Helg“, die seinerzeit alle mit in die neue Kirche umgezogen sind. Architektonisch handelt es sich um eine der wenigen Hallenkirchen in Hessen. Die Burkhardser Kirche ist deshalb und wegen ihrer schönen Ausgestaltung ein höchst erhaltungswürdiges und denkmalgeschütztes Bauwerk.

Auffällig und sehenswert ist die historische Doppelbogen-Basaltsteinbrücke über die Nidder, die um 1780 erbaut wurde. Aufgrund ihrer hohen Tragfähigkeit diente sie viele Jahrzehnte den Fuhrleuten beim Wechsel der beiden Handelsstraßen links und rechts der Nidder.

Weitere Informationen zu Burkhards gibt es auf der Webseite >> www.burkhards.eu

Gegründet wurde die Siedlung Busenborn wohl zwischen 500 und 800 n. Chr., zur Zeit der fränkischen Landnahme. Das heutige Busenborn wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut, nachdem der frühere Ort, der weiter südlich unter dem Bilstein lag, im 30-jährigen Krieg durch das kaiserliche Kriegsvolk angesteckt und eingeäschert worden war.

Busenborn, das so viel bedeutet wie „Brunnen des Burso“, der Ort also, an dem ein gewisser Burso, auch Buso oder Buss, einen Brunnen besaß oder graben ließ, wurde erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1601 als „Busseborn“ erwähnt, so wie der Name auch heute noch im Volksmund ausgesprochen wird. Ganz bemerkenswert ist sicher die Tatsache, dass mitten in den Wirren des Krieges im Jahre 1630 auch eine neue Kapelle gebaut wurde. Der „Hausberg“ Busenborns ist der Bilstein (666 m), der früher „Bildstein“ geheißen haben soll, weil man vermutet, dass auf seiner Felsspitze einmal ein riesiges Götzenbild des keltischen Heidengottes Belus gestanden hat. Busenborn hat heute ca. 200 Einwohner.

Eichelsachsen ist vermutlich gegen Ende des 8. Jahrhunderts gegründet worden. Eine der glaubwürdigsten Theorien über die Entstehung des Ortes und des Ortsnamens besagt, dass die Gründer Sachsen waren, die von Karl dem Großen nach der Eroberung Sachsen und der Niederwerfung ihres Herzogs Widukind im Jahre 785 im gesamten fränkischem Gebiet verstreut angesiedelt wurden, um ihren Widerstand für alle Zeiten zu brechen.

Aus der Frühgeschichte des Dorfes ist sehr wenig bekannt. Erstmals wird Eichelsachsen in der Johanniterurkunde aus dem Jahre 1187 erwähnt. Erst die Ortsgeschichte der letzten 350-400 Jahren lässt sich teilweise sehr genau aus alten Aufzeichnungen erforschen. In den nächsten Jahrzehnten aber entwickelte sich Eichelsachsen, u. a. begünstigt durch die in der Nähe vorbeiführende alte Handels- und Heerstraße Frankfurt-Fulda, wieder zu einem ansehnlichen Dorf. In den Jahren 1722/23 ließ der Landgraf Ernst- Ludwig von Hessen-Darmstadt das Jagdschloss Zwiefalten in seinem Lieblingsrevier erbauen. Die riesigen Forsten zwischen Nidda und Nidder mit ihrem ungeheueren Wildreichtum, die lieblichen Täler und die stillen Fischgewässer hatten es dem jagdfreudigem Landgrafen angetan. Außerdem führte hier die alte Frankfurter Straße unmittelbar vorüber und es brauchte nur eine kleine Abzweigung zum Jagdschloss gebaut werden. Zu den glänzenden Hofhaltungen musste Eichelsachsen in erheblichen Maßen beitragen.

Entdecken Sie Eichelsachsen, die „Dorf-Perle“ Schottens, mit einem herrlichen Fachwerkensemble und dem Wanderweg „Spur der Natur“ mit den grünen Tunneln und der „Geologischen Baumhecke“, ein Stück Vogelsberg pur. Auch "Anneroses Garten" steht Ihnen offen. Hier blühen auf einer
2 500 qm großen Gartenfläche wunderschön angelegte Blumenbeete im Rhythmus der Jahreszeiten. Auf Wunsch werden gerne auch Führungen durch den Garten und die geologische Baumhecke angeboten. Auch der neue Mehrgenerationenplatz lädt zum Verweilen und Beisammensein ein. Eichelsachsen freut sich auf Ihren Besuch.

Der Sage nach wurde Einartshausen von Eginhard gegründet, einem der drei Söhne eines Grafen von Stornfels. Im Jahr 1187 wird Einartshausen zum ersten Mal in einer Urkunde genannt, in der auch Nidda und weitere 27 Ortschaften vom Grafen Berthold II. von Nidda an die Johanniter übergeben werden.

Bis 1704 gehörte das Dorf zur gemeinschaftlichen Verwaltung der Grafen Solms-Laubach und Rödelheim. Danach kam Einartshausen auf gütlichem Wege an Solms-Rödelheim. Infolge der Unterwerfung unter die Landeshoheit (Mediatisierung) erfolgte nun die Zuordnung zum Amte Schotten. In den Jahren von 1957 bis 1962 wurde im Gemarkungsgebiet die Flurbereinigung durchgeführt. Als letzte einschneidende Maßnahme kam zum 1. April 1972 im Zuge der Gebietsreform Einartshausen als Stadtteil zur Großgemeinde Schotten.

Das Dorf liegt landschaftlich im hintersten Seitental der Horloff, eine schöne und klimatisch günstige Gegend mit fruchtbaren Böden und herrlichen Ausblicken. Der Europäische Fernwanderweg E3 (Atlantik-Ardennen-Böhmerwald) streift das Gemarkungsgebiet. Besonders zu empfehlen ist das Freibad Einartshausen in der Badesaison von Mai bis September.

Vor vielen hundert Jahren floss die Eichel durch einen dichten Wald. Dort stand ein großer Bauernhof unter uralten Eichen. Unten am Bache hüteten die kleinen Buben das Vieh, machten Pfeifen und sangen dazu. Der Hausherr, die älteren Buben und die Knechte waren eine halbe Stunde bachaufwärts beim neuen Hof des ältesten Bruders Asicho (Gottlieb) und rodeten noch ein paar Baumstümpfe aus. Den ganzen Winter über hatten sie hier Bäume umgemacht, das Haus aus dicken Baumstämmen gebaut, die Gichtheckenreiter zum Zaun in die Erde gesteckt. Nun war alles soweit fertig, nächsten Freitag sollte die Hochzeit sein. Und heute an einem schönen Maientag war die „Bräut“. Die Alten saßen um die jungen Eheleute unter den Eichen und schwätzten. Dabei aßen sie die selbstgebackenen Brote und ein Stück von einem Schwein und tranken den selbst gemachten Wein. Da fragte der Hausvater, wie der Hof nun heißen solle. Es wurde hin und hergerätselt, aber kein Name gefiel ihnen, da meinte die junge Frau, sie sollten den Hof nach dem Namen ihres Mannes benennen, Asichorode. Da waren alle zufrieden, und aus dem Hof „Asichorode“ ist das Dorf Eschenrod geworden.

Die Weidmühle ist eine historische Getreidemühle, die vom Wasser der Eichel über ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben wurde. Der Mühlenstandort wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. Die Mühlentechnik ist bis heute vollständig erhalten und kann nach vorheriger Terminvereinbarung besichtigt werden. Auf der Weidmühle findet traditionell an Pfingstmontag der Mühlentag statt. Außerdem ist ein Adventsmarkt geplant.

Im ökologisch gepflegter Golfplatz gibt es keine manikürten Greens und keine Fairway-“Autobahnen”, denn der Platz ist den vorhandenen Landschaftsformen harmonisch angepasst. Das sind die Voraussetzungen, die seltene Pflanzen wie Silberdisteln oder Schwertlilien zum Leben brauchen und es sind die Voraussetzungen für den Umweltpreis, den der Platz bereits erhalten hat. Der Golfplatz ist bei unseren Besuchern sehr beliebt, weil diese das ungezwungene Flair in idyllischer Umgebung sehr schätzen und den Golfsport in landschaftlicher reizvoller Umgebung genießen. Ganz gleich, ob Sie bereits mit einem tollen Handicap gesegnet sind oder die Platzreife bei regelmäßigen und kostengünstigen Kursen absolvieren möchten, sind Sie jederzeit gern gesehen auf einem der zwei Kurse, die sich aus einem 18 Loch Wettkampfplatz sowie einem 9 Loch Kurzplatz zusammen setzen. Darüber hinaus stehen eine moderne Driving Range sowie ein Putting Green zur Verfügung.

Funde von Steinbeilen belegen, dass Bauern in der Steinzeit im Gebiet von Götzen unterwegs waren. Bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung hieß der Ort allerdings noch "Götzenhain". Der Sage nach soll in der Nähe des Ortes ein großes Götzenbild gestanden haben. Heimatforscher meinen, dass der Name auch von „Hag des Götz“ (Gottfried) abgeleitet sein könnte, es sich also um die Ansiedlung eines Mannes namens Gottfried handelte. Götzen soll aus einzelnen Höfen entstanden sein. Die Kinder in der Dorfschule lernten in der Sage „Gezo gründet Götzen“, dass ein Mann aus der Wetterau hier im Gierbachtal bei der Suche nach einer neuen Heimat sesshaft geworden sein soll.

Wer heute durch den Ort geht, der wird viel Liebens- und Sehenswertes entdecken, wie die Bauernhöfe und alten Häuser im Ortskern sowie die neuen Gebäude am Ortsrand. Naturfreunde kommen auf ihre Kosten, große Wiesen mit herrlichen Blumen und blühenden Obstbäumen sorgen schon im Frühjahr für dörfliche Idylle.

Der Ortsname „Kulstoiz“ taucht erstmalig in einer (leider undatierten) Urkunde aus dem 13. Jahrhundert auf. Das Dorf muss man sich zu dieser Zeit als eine recht kleine Siedlung mit wenigen Häusern vorstellen. Erst später wuchsen die einzelnen Höfe und Mühlen zu einem Dorf zusammen. Allerdings kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der Ursprung des Dorfes Kaulstoß viel früher liegt. Da Kaulstoß in dem geografischen Kranz der auf „..rod“ und „hain“ endenden Dörfer liegt, ist seine Entstehung in etwa zeitgleich mit diesen Dörfern zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert zu vermuten. Die tatsächliche Gründung des Dorfes, einhergehend mit der Namensgebung, dürfte dabei wohl eher gegen Ende dieser Periode liegen. Die Entstehung des Ortsnamens „Kaulstoß“ ist nicht eindeutig zu klären. Der Volksmund geht davon aus, dass es sich um eine Ableitung von „Kohlenstoß“ handelt, weil hier die Köhlerei in früher Zeit ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor war. Wahrscheinlicher ist allerdings die Variante, dass es sich um die Besitzgrenzen eines „Kulo“ oder „Kaul“ handelt (stoizen bzw. stozen = stoßen, sich berühren, sich erstrecken, reichen, angrenzen).

Grenzen spielten ohnehin in der Kaulstoßer Geschichte bis in unsere heutige Zeit eine wichtige Rolle. So stoßen noch heute auf dem südlichen Höhenrücken im Bereich Alteburg/Gaulskopf die Grenzen von nicht weniger als acht Gemarkungen auf einander (Burkhards, Sichenhausen, Herchenhain, Hartmannshain, Volkartshain, Ober-Seemen, Gedern und Kaulstoß). Heute treffen sich hier zudem die Kreisgrenzen des Wetterau- und des Vogelsbergkreises (zuvor Lauterbach und Büdingen) sowie die Grenzen der Regierungsbezirke Gießen und Darmstadt. Zur Zeit des fränkischen Reiches lag das Gebiet im Grenzbereich von zwei Gauen (Buchonia und Wettereiba), später an der Grenze mehrerer adliger Herrschaften. Dies alles spricht für eine gewisse Bedeutung unseres kleinen Dorfes - auch schon in früher Zeit. Hinzu kommt, dass Kaulstoß im Einzugsbereich von zwei wichtigen historischen Straßenzügen liegt, nämlich der rechten Nidderstraße (gleichzeitig Bonifatiusroute) und der linken Nidderstraße, die in unmittelbarer Nähe vorbeiführen.

Über die Entstehung Michelbachs lassen sich auf den Tag genaue Angaben machen. Das hessische Staatsarchiv bewahrt noch heute die Gründungsurkunde von Michelbach auf. Die Urkunde vom 7. März 1495 besagt, dass der Landgraf Wilhelm von Hessen den vier Männern Haintzen Weimer, Chuntzen Strauben, Heinchen Reppen und Cuntzen Reppen samt ihren Familien 782 Morgen Land erblich zu eigen gab. Sie sollten das bereits gerodete Land urbar machen und eine Siedlung anlegen, wofür ihnen im Gegenzug Dienstfreiheit und geringere Abgaben eingeräumt wurden.

Das heutige Michelbach, das im Jahre 1995 seine 500 Jahr-Feier mit einem mehrtägigen Festakt begehen konnte, liegt ca. 2 km östlich von Schotten. Es schmiegt sich an den „Lugrain“ (461) auf dem vier mächtige Linden an jene Männer erinnern sollen, die das Dorf einst gründeten. Ebenso zeugen auch die vier „Gründersteine“ hinter der Kirche von der Grundsteinlegung der heutigen Siedlung durch die vier Männer. Nach heutigen Erkenntnissen wird vermutet, dass hier im Vogelsberg Kelten heilige Plätze unterhielten. Es ist vorgekommen, dass Kirchen an solchen Plätzen errichtet wurden und diese Orte neu geweiht wurden. Auch die vier Linden auf dem „Lugrain“ deuten auf einen heiligen Platz zu Ehren von „Lug“, dem Gott der Kelten über das Licht hin.

Rainrod ist der größte der insgesamt 14 Stadtteile Schottens. Über 1200 Einwohner leben hier in einem idyllischen Tal am Niddastausee. Bereits im Jahre 2011 konnte Rainrod sein 750-jähriges Bestehen in einem mehrtägigen Fest begehen. Das ganze Dorf oder zumindest Teile davon gehörten dem Ritter Eberhard von Merlau, der dem in Nidda residierenden Johanniter-Orden am 17. Mai 1261 zwei Güter schenkte. Rainrod wurde hier erstmals urkundlich erwähnt. Aus unbekanntem Anlass wurde das Dorf verwüstet und 1435 wieder aufgebaut. Rainrod lag damals schon im heutigen Siedlungsgebiet. Die nahegelegenen Dörfer Nübel und Gera hingegen, existieren nicht mehr. Vermutlich nach 1700 erlangte das Dorf seine heutige Gestalt. Zu den ältesten nachgewiesenen Gebäuden gehören die drei Mühlen des Ortes, von denen heute noch zwei erhalten sind. Darüber hinaus existieren in Rainrod noch heute sehr viele historische Fachwerkhäuser.

Die ältesten privaten Wohnhäuser sind auf die Jahre 1758, 1759 und 1764 datiert und stehen in der Uferstraße 4, der Rathausstraße 39 und der Bornwiesenstraße 4. Sehenswert ist das ehemalige Gemeindewirtshaus, welches mindestens seit 1661 besteht und heute als evangelisches Gemeindehaus genutzt wird. Rainrod war bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt, wobei sich viele der Bauern ihren kargen Lohn mit Forstarbeiten und dem Betrieb von kleinen Nagelschmieden aufbesserten. Seit 1972 ist das Dorf nicht mehr eigenständig und eingemeindet worden.

Im Hotel und Restaurant "Landgasthof Kupferschmiede" heißt Sie Gudrun Straub herzlich willkommen. Genißen Sie hier im schön angelegten Vulkangarten die reginale Küche. 

In einer Art Kessel, an der Mündung des Streitbachs in die Nidda, liegt Rudingshain. Die Geschichte erlaubt besonders nach neuester Auslegung die Deutung, dass der Ort mit der Entstehung und den Geschicken Schottens in Zusammenhang steht. Das beweisen auch Urkunden über die Besitzverhältnisse seit dem 13. Jahrhundert. Schon die Gründung beider Siedlungen dürfen eng zusammenhängen.

In der Gemarkung des Stadtteiles liegen im Nordosten der Ortslage am „Horst“ die Reste eines Dornröschenschlosses in Wald und Hecken versteckt, die „Horstruine“ genannt. Niemand konnte etwas über die Entstehung und Schicksal diese Anlage berichten. Undurchsichtige Sagen von tanzenden Elfen oder Raubrittern lassen keinerlei Schlüsse zu. Etwa 1100 Jahre später um 700 n. Chr. haben wohl die schon christlichen Franken den Wall wegen seiner guten strategischen Lage in Besitz genommen und ihre Burg darauf errichtet. Sie diente zur Sicherung der nahe vorbeiführenden Handels- und Heerstraßen, beherbergte die Verwaltung der umliegenden Ländereien und schützte Kolonisation und die Missionsarbeiten inmitten der vielfach noch heidnischen Bewohner. Nach weiteren 200 Jahren wurde sie aus reichspolitischen Gründen aufgelassen und ist dann wohl verfallen und zugewachsen und mit der Zeit in Vergessenheit geraten.

Die Horstruine war ursprünglich ein Ringwall etwa um 600 v. Chr. und dürfte später auch von den Kelten als Fliehburg benutzt worden sein.

Sichenhausen liegt am oberen Ende des Niddertales und wird von Ernstberg, Alteburg, Rehberg und dem Mühlberg umrahmt.

Im Kreise der Schottener Stadtteile ist Sichenhausen eine Besonderheit, denn das eigentliche Dorf Sichenhausen gibt es nicht mehr. Es ist vor mehr als 450 Jahren untergegangen. Nur der Name lebt bis heute weiter, weil er für eine andere kleine Siedlung in der eigenen Gemarkung übernommen wurde. Im Jahre 1335 wird Sichenhausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sicher ist der Ort aber viel älter, es gibt nur keinen urkundlichen Beweis.

Alt Sichenhausen entwickelte sich in der Niddersenke zwischen Mühlberg und Rehberg. Der Ort lag im Schnittpunkt von zwei Herrschaftsbereichen. Auf einer Seite das Gebiet der Grafen von Ziegenhain/Nidda bzw. ihr Rechtsnachfolger der Landgraf von Hessen. Auf der anderen Seite die Herren von Breuberg und ihre Rechtsnachfolger die Trimberger, Eppsteiner und Stolberger. Beide Seiten machten ihre Besitzrechte an Sichenhausen geltend. Diese Rechte bestanden aus Pachtzahlungen in Form von Naturalien und Geld. Letztlich haben sich die beiden Herrschaften wohl dahingehend geeinigt, dass den „Ziegenhainern“ 1/4 der Gemarkung zustand. Dies hatte später unter den Hessischen Landgrafen entscheidende Bedeutung für die weitere Entwicklung von Sichenhausen. Die unklare Rechtslage jedoch blieb über 200 Jahre weiter bestehen und wurde erst im so genannten Sichenhäuser Vertrag am 28.08.1572 zwischen dem Landgrafen von Hessen und den Stolbergern endgültig geklärt. Dabei verzichteten die Stolberger auf alle Rechte an Sichenhausen, Eigilshain und Enckharz, gegen Zahlung einer Abfindung.

Der Stadtteil Sichenhausen liegt landschaftlich sehr schön gelegen. Rund um den Ort gibt es mehrere Wanderwege, die über Geotop Wilde Saudeck am Rehberg bis zum Hoherrodskopf, oder auch ins Naturschutzgebiet am Ernstberg führen. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht über die Wetterau, ins Gießener Land, ins Rhein-Main-Gebiet und bis in den Taunus.

Eine besondere Neuerung stellt der 2021 fertig gestellte neue Dorfplatz dar. Dieser liegt zentral in der Ortsmitte und stellt eine Versammlungsstätte mit Nachbildungen besonderer Punkte des Vogelsberges, wie z.B. des Taufsteins oder des Bilsteins, dar. Ein weiteres sehenswertes Bauwerk in Sichenhausen ist die im 17. Jahrhundert errichtete Nickelsmühle an der Nidder.

Wingershausen gehört nach der Kernstadt Schotten zweifelsohne zu den geschichtsträchtigsten Stadtteilen der Stadt Schotten. Der Ort, beziehungsweise die Kirche Wingershausen, traten erstmals im Jahr 1016 urkundlich in Erscheinung. Der Mainzer Erzbischof Erkanbald ließ in Wingershausen eine Kirche weihen und versah sie mit einem großen Sendgebiet. Die Markbeschreibung der Kirche zu Wingershausen ist uns in zwei Fassungen erhalten. Die eine hat uns Pistorius, trad. Fuld. p. 497, überliefert; die andere findet sich Codex Eberhardi p. 174 a & b (Dronke, Trad. et antiqu., Cap.16) wieder.

Als in der Zeit nach Bonifatius der Vogelsberg erschlossen wurde, wurde in die neuen Orte auch die untere Kirchenorganisation durch die Einrichtung von Pfarreien ausgedehnt. Dies war zunächst Sache des zuständigen Bischofs, der schon zu Bonifatius` Zeiten für den gesamten Vogelsberg bis zum Fluss Fulda der Erzbischof von Mainz war. Eine Sonderstellung hielt aber seit ihrer Gründung im Jahr 744 die große Abtei Fulda, die ihren Herrschaftsbereich um Fulda in einem breiten Streifen über den Vogelsberg bis in die Wetterau ausdehnen konnte und in diesem Gebiet – in einem gewissen Gegensatz zum Mainzer Erzbischof – kraft Eigenkirchenrecht ihr zugeordnete Pfarrkirchen einrichtete. Hierzu gehörte auch die Pfarrkirche zu Wingershausen.  

1327 fielen Anhänger König Ludwigs des Bayern in das fuldische Stiftsgebiet ein und verwüsteten unter anderem auch die Blankenauer Abtei (südwestlich von Fulda). Um die daraus entstandene Not der Nonnen (Zisterzienserinnen) zu lindern, gestattete Papst Johannes XXII. dem Kloster die Einverleibung der Pfarrei Wingershausen bei Nidda. Das Patronatsrecht, das für die Pfarrei Wingershausen seit dem Jahr 1016 beim Kloster Fulda lag, ging ab 1331 an das Nonnenkloster Blankenau und verblieb dort bis zur Reformation um 1526.

Das Ortsbild von Wingershausen wird geprägt von der imposanten, aus Basaltsteinen gemauerten und mitten im Ortszentrum gelegenen Kirche. In den Jahren 1903/1904 wurde nach den Plänen des bekannten Architekten Ludwig Hofmann aus Herborn auf den Grundmauern der alten Kirche, nach Abriss der maroden Bausubstanz, die Kirche im Neugotischen Baustil errichtet. Für eine evangelische Kirche außergewöhnlich sind die buntbemalten Fensterscheiben. Beim Innenausbau orientierte man sich am Jugendstil. Jugendstil-Ornamente sind in den aufwändig gestalteten Bodenfliesen, der Deckenbemalung, den Fensterumrandungen und an den Holzbänken zu sehen. 

Kennzeichnend für Wingershausen ist, neben dem Kirchengebäude und den Fachwerkbauten im Ortskern, auch seine herausragende landschaftliche Lage am Eichelbach mit seiner bergigen Hanglage. Die „Wingershäuser Schweiz“ ist seit 1995, wegen der artenreichen Tier- und Pflanzenwelt mit seltenen und gefährdeten Arten und wegen ihrer besonderen landschaftlichen Schönheit, als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Im Frühjahr 2012 gründete sich in Wingershausen ein Verein, der den bereits aus einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1187 in Wingershausen nachgewiesenen Weinanbau wieder zu neuem Leben verhalf. Auf 20 Parzellen wurden 1200 Reben der roten Sorten Rondo und Bolero und der weißen Sorte Solaris gepflanzt. Die fachliche Beratung erfolgte durch Experten von der Rebforschungsanstalt aus Geisenheim.

Das Alten-und Pflegeheim „Haus Martin“ sowie das Postverteilungszentrum, welches zuständig ist für die Städte Schotten, Gedern und die Gemeinde Hirzenhain, sind heute mit ca. 70 Arbeitsplätzen wichtige Arbeitgeber in Wingershausen.

Aus Anlass der 1000-Jahrfeier 2016 wurde Wingershausen ein eigenes Wappen gestiftet und von Ortsbürgern eine 312-seitige Ortschronik verfasst.

Geschichte und Moderne, beides ist in Wingershausen zu finden.